der schwarze prinz

 

 

Vitus Bering, geboren 1681 in Horsens in Jütland, trat schon in jungen Jahren der neu entstehenden russischen Seeflotte bei und brachte es, nachdem er sich in den Kriegen gegen Schweden ausgezeichnet hatte, bis zum Kapitän. 1725 wurde er von Zar Peter dem Großen, kurz vor dessen Tod, beauftragt, die östlichen Grenzen des russischen Reiches zu erforschen und festzustellen, ob Asien und Amerika verbunden seien. Als er nach fünf Jahren zurückkehrte, hatte er die, später nach ihm benannte, Meerenge durchfahren, ohne allerdings amerikanisches Festland gesichtet zu haben. Der Erfolg blieb zweifelhaft. Mit einer zweiten Expedition, deren Leitung ihm wiederum übertragen wurde, sollte der Weg nach Amerika gefunden und darüber hinaus die Erkundung Sibiriens intensiviert werden. Die Expedition wuchs zu dem größten, jemals realisierten Forschungsvorhaben seiner Art heran, an dem über 3000 Wissenschaftler, Soldaten, Kosaken und Leibeigene teilnahmen. Am 16. Juli 1741 war die Aufgabe erfüllt und Amerika in östlicher Richtung entdeckt. Bering reagierte seltsam unbeteiligt auf das Erreichen eines jahrelang angestrebten Zieles. Seine Sorge galt der Heimfahrt. Tatsächlich entwickelte sich die Rückreise nach Kamtschatka zu einer monatelangen, albtraumhaften Irrfahrt, infolge der Bering und die Hälfte der Mannschaft an der Erschöpfung und am Skorbut starben.

Konrad Bayer und sein Text 1988

70.0cm x 100.0cm

Kaseinfarbe auf Pappe